Das südlich von Wurzen im Mühlbachtal gelegene kleine Bauerndorf Nemt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Erstmals urkundlich erwähnt am 2. September 1292, hatten sich hier deutsche Siedler niedergelassen. Der Namensweg von Nymut über Nymt und Nembtau ist slawischen Ursprungs und sagt soviel wie Deutschendorf. Die Kirchenbücher lassen sich bis 1596 zurückverfolgen und zeigen viel über Wohl und Wehe der Nemter durch den Lauf der Jahrhunderte.
Tiefe Wunden schlug der 30-jährige Krieg mit folgenden Hungersnöten und Pest der 400-köpfigen Gemeinde. Nur 64 Einwohner überlebten diese schlimme Zeit. Neue Prüfungen brachten die französischen Einquartierungen 1813 während der Befreiungskriege. Schlimmen Plünderungen musste das Dorf über sich ergehen lassen.
Im 19. Jahrhundert dann doch viele erfreuliche Ereignisse. So wurde 1855 die freiwillige Feuerwehr gegründet. Noch heute sind die Nemter Florians-Jünger weit über unsere Gemeinde hinaus für Verlässlichkeit und Einsatzfreude bekannt. 1890 gab es dann den ersten Auftritt des Nemter Männergesangvereins. Auch dieser Verein ist sich und seinem musikalischen Schaffen über die Jahre treu geblieben.
Überhaupt zeichnet sich das Nemter Vereinswesen durch Standhaftigkeit aus. So ist der 1983 ins Leben gerufene Club zu Zweit einer der wenigen dieser Art welche die Wendezeit nahtlos überstanden haben. Neueren Datums ist der 1. Nemter Sportverein e.V. (gegr. 1992) welcher neben einem großen Angebot an sportlichen Aktivitäten auch mit der neuen Turnhalle und diversen Einrichtungen punkten kann. Weiterhin erwähnenswert das 1. Nemter Bauerntheater welches auch dieses Jahr mit einem neuen Stück zu sehen sein wird, als auch die Nemter Oldie-Revival-Band. Der Jugendklub, im ehemaligen Gemeindeamt ansässig, hat sich nach anfänglichen Problemen zu einer akzeptierten und gut besuchten Einrichtung entwickelt. Kulturell tut sich neben dem schon genannten Vereinsleben noch eine Menge mehr. Stellvertretend sei hier das jährliche Dorffest, der Weihnachtsmarkt, das Kinder- und Strassenfest, das Nemter Fußballfestival, die Feier zur Walpurgisnacht im Anker Nemt, das Osterfeuer der Feuerwehr und das Hoffest des Landgutes Nemt benannt.
1992 war dann nicht nur wegen der 700-Jahrfeier ein besonderes Jahr. Neben diesem Jubiläum prägte auch die Eingemeindung nach Wurzen eine neue Epoche. Die Nemter hatten es sich nicht leicht gemacht. Nach vielen kontroversen Diskussionen fielen die Würfel in Richtung der nahen Kreisstadt. Auch aus heutiger Sicht eine richtige Entscheidung. Im Juni 2001 wurde Nemt als Förderdorf bestätigt und über ein Örtliches Entwicklungskonzept viele Bauvorhaben sowie Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten durchgeführt. Stellvertretend seien hier das Mehrzweckgebäude am Sportplatz, der Brückenneubau, die Außenfassade und das Dach der Kirche sowie der grundhafte Ausbau der Mühlbacher Strasse genannt. Auch private Grundstücke wurden saniert, Dächer erneuert, Fassaden gedämmt und farblich gestaltet.
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